Das Archiv bildende Kunst
Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ist flächenmäßig der größte in Deutschland. Die weite, seenreiche Landschaft zieht nicht nur Besucherinnen und Besucher an, sondern bietet auch vielen Künstlerinnen und Künstlern eine inspirierende Heimat. Heute leben rund 100 aktive Kunstschaffende im Landkreis – eine von ihnen ist Heide-Marlis Lautenschläger. Für sie steht fest: Die Werke der Künstlerinnen und Künstler dieser Region sowie zukünftiger Generationen verdienen es, im Archiv Bildende Kunst MSE bewahrt zu werden. Sie betrachtet sie als unverzichtbaren Teil des kulturellen Erbes und als Spiegel der regionalen Identität.
Im Jahr 2011 ergriff Heide-Marlis Lautenschläger die Initiative. Sie sprach eine kleine Gruppe kunstinteressierter Menschen an, um gemeinsam eine Verkaufsausstellung mit anschließender Kunstauktion zu organisieren. Viele Kunstschaffende unterstützten das Vorhaben begeistert und stellten Werke zur Verfügung. Die hohe Besucherzahl und die positive Resonanz machten Mut. Der Erlös aus dem Verkauf ermöglichte den nächsten Schritt: Die Idee, bedeutende Künstlernachlässe aus dem Landkreis dauerhaft zu erhalten, gewann an Kontur.
So entstand die private „Initiative zur Bewahrung von Künstlernachlässen“. In deren Namen nahm Heide Lautenschläger Kontakt zu Künstlerinnen und Künstlern in der Region auf, führte Gespräche, sammelte erste Materialien und baute ein Netzwerk auf. Das Engagement zahlte sich aus: 2015 wurde das Archiv Bildende Kunst Mecklenburgische Seenplatte (ABK-MSE) gegründet.
Heute trägt der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte das Archiv institutionell, während die Initiative Archiv Bildende Kunst-MSE es ehrenamtlich betreibt. Das Archiv verfolgt ein klares Ziel: Es sichert, archiviert und vermittelt Zeugnisse der bildenden Kunst aus der Region. Dabei geht es nicht nur um Gemälde oder Skulpturen – auch Skizzen, Briefe, Lebensdokumente und Ausstellungsnachweise finden hier ihren Platz.
Das ABK-MSE versteht sich als Ort des kulturellen Gedächtnisses. Es bietet Forscherinnen und Forschern, Bildungseinrichtungen, Kunstinteressierten und der breiten Öffentlichkeit Zugang zu einem einzigartigen Bestand regionaler Kunstgeschichte. Damit leistet es einen aktiven Beitrag zur kulturellen Vielfalt und Identität des Landkreises.